Die Straßenbauverwaltung Hessen Mobil hat zugesagt, die Planung für einen Umbau der Brücke über die A 480 zwischen der Weststadt Gießen und dem Kreisel bei Launsbach einzuleiten. Das teilt der Wettenberger CDU-Vorsitzende Dr. Gerhard Noeske mit. Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Klaus Peter Möller und dem Gießener Stadtrat Peter Neidel (beide CDU) hatte Noeske im September die Brücke in Augenschein genommen. Denn diese enge Brücke mit nicht befahrbaren Randstreifen stellt für viele Schüler und Berufstätige ein gefährliches Nadelöhr dar, wenn sie mit dem Rad zwischen den Wettenberg-Dörfern und Gießen unterwegs sind. Die Brücke ist eng, die Gehwege zieren Unkraut und lose Platten. Weiteres Ärgernis: Der Radweg von Gießen her wird auf dem Werner-Gleim-Deich geradezu auf die Kreisstraße geführt. Aber: Der Radweg endet dort im Nichts, stößt stumpf auf die Straße.

Die Situation ist schon lange bekannt, und es hat in der Vergangenheit nicht an Hinweisen und Ansätzen gefehlt, dort für Verbesserungen zu sorgen. Zuletzt hatte man in der SPD-geführten Kreiskoalition im Jahr 2015 Überlegungen angestellt, einen Umbau der Brücke anzuschieben. Doch dabei blieb es – bis heute. Wobei die Ausgangslage auch nicht einfach ist: Die beiden Anrainer-Gemeinden Wettenberg und Gießen sowie der Kreis als Straßenbaulastträger sind ebenso im Boot wie der Bund, denn die Brücke führt über eine Autobahn.

»Die Bemühungen des Landtagsabgeordneten Klaus Peter Möller für einen sicheren Fahrradweg auf der Autobahnbrücke am Wettenberger Gewerbegebiet zeigen erste Erfolge«, freut sich Noeske. Zumal der Gießener CDU-Vorsitzende Möller die Zusage von Stadtrat Neidel hat, sich an einer Lösung beteiligen zu wollen. Denn Gießen ist ebenfalls auf die Brücke angewiesen, um das geplante Gewerbegebiet Katzenfeld südlich des Umspannwerks an den Gießener Ring anzubinden. In Wettenberg gibt es bislang keine Beschlüsse, aber viele positive Rückmeldungen zu Möllers Initiative, heißt es aus der CDU. »Ich gehe davon aus, dass auch Wettenberg sich im Rahmen seiner Möglichkeiten am Gelingen des Projekts beteiligt«, so der CDU-Vorsitzende Noeske.

Vier Verfahrensbeteiligte

Im Wesentlichen gefordert sind jedoch Hessen Mobil mit Zuständigkeit für die Autobahnbrücke und der Landkreis Gießen als Träger der Kreisstraße 28, die darüberführt. Die Planung für einen Brückenumbau ist erforderlich, um den technischen und finanziellen Aufwand greifen zu können.

Noeske sieht aber den Landkreis als weiteren Partner bei der Kreisstraße auf der Bremse stehen: Denn die Erste Kreisbeigeordnete Christiane Schmahl (Grüne) hatte dieser Tage auf Anfrage dieser Zeitung dargelegt, dass eine Verbesserung des Angebots für die Radfahrer auf der Kreisstraße 28 derzeit nicht vorgesehen sei, da es keine Unfälle gegeben habe und ein Umbau zu teuer sei. Zumal es eine (etwas längere), sichere Radwegeführung gibt: Über den unteren Hardthof und zur Grundschule Gießen-West. Der Kreis werde deshalb »kein Geld in die Hand nehmen«, so das Signal im September.

Angesichts der Bedeutung der Brücke für den Verkehr und auch die Linienbusse zwischen Gießen und Wettenberg nennt Möller dies »unverständlich«, da der Landkreis mit seinem Netz an Kreisstraßen eine Verantwortung für die Infrastruktur trägt. Möller hofft nun auf die Bereitschaft von Hessen Mobil und Landkreis, mit Unterstützung aus Gießen und Wettenberg die überschaubaren Kosten der Vorplanung zu teilen, damit belastbare Zahlen für das Projekt erstellt werden können. »Ich bleibe dran«, so Möller, »und ich hoffe auf Initiativen im Landkreis und in Wettenberg, um auch dort die Beteiligung an der Planung zu beschließen.«

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